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Historischer Winterzug an der Blaserhütte in Hammer bei Siegsdorf
anlässlich 400 Jahre Salz und erster Salzsud in Traunstein


Die schwere und gefahrvolle Arbeit der Holzknechte: An der Blaserhütte in Hammer zeigen am Samstag, 2. Februar  2019 ab 10 Uhr Forstwirte der Neuzeit, wie die Holzknechte noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts völlig ohne maschinelle Hilfe das den Sommer über geschlagene Prügel- und Brennholz mit Schlitten ins Tal brachten. 

Wie kam es bereits 2013 zu dieser Idee eines Winterzuges: „Wir haben nicht mehr lange Zeit, uns das alles von noch lebenden Holzknechten der damaligen Zeit zeigen und lernen zu lassen“, so überlegten die Forstwirte, wie Reinhard Albrecht berichtet und sie beschlossen zusammen mit den „Rosserern“, die auch heute noch mit ihren Pferden zum „Holzrücken“ in den Wald gehen, einen Winterzug vorzubereiten und durchzuführen. Den ganzen Sommer über schlugen und entrindeten sie in ihrer Freizeit das für den Winterzug benötigte Holz und Dr. Daniel Müller vom Forstbetrieb BGD der Bayerischen Staatsforsten war begeistert. Im Herbst dann rückten sie das Holz aus dem Wald, spranzten die Bäume („Holz rücken“ – das Prügelholz zu Sammelplätzen bringen; „spranzen“ – entgraden der Kanten an der Schnittstelle der Holzstämme mit der Axt). Der schneearme Winter 2014 machte jedoch den Winterzug unmöglich und man hoffte auf den nächsten Winter 2015. Nachdem es auch hier wegen Regens Anfang Januar zu einer Absage kam, ging es dann Anfang Februar bei viel Schnee ans Werk: Beim Anbahnen (nur mit einer Lage der 4,5 m langen Stämme beladene Schlitten glätten und festigen den Schnee) kam die Übung in dieser alten Kunst des Holzbringens. Der Winterzug wurde bei traumhaftem Winterwetter zu einem riesigen Erfolg und es zeigte sich bei den Zuschauern – ob Fachleute oder Laien – äußerst großes Interesse an dieser über die Jahrhunderte praktizierten und beinahe unverändert gebliebenen Technik, das Holz von den Bergen herab ins Tal zu bringen.   

Traunstein feiert in diesem Jahr 400 Jahre Salz und erster Salzsud. „Aus diesem Anlass bat uns der Traunsteiner „Salzmeier“– einst der Herr über die Salzproduktion und den Salzhandel - wieder um einen Winterzug“, so Reinhard Albrecht aus Siegsdorf. Ohne die Arbeit der Holzknechte und damit der Bereitstellung der benötigten Heizenergie für das Salzversieden wäre die Salzproduktion in den früheren Jahrhunderten nicht möglich gewesen. „Und mit der wiederum großartigen Unterstützung durch Dr. Daniel Müller von den bayerischen Staatsforsten packten wir erneut an.“  Wie schon beim ersten Winterzug 2015 gibt es für die Wartezeiten ein Rahmenprogramm und die Heutauer Trachtler unterstützen mit ihrer Bewirtung.
(Hier Bilder aus dem Jahr 2015)